Wir haben Roman Schlautmann aus dem Cineplex in Bergisch Gladbach während eines Präsenzseminars seiner Weiterbildung zum Kaufmann für Filmtheatermanagement in Wuppertal getroffen und uns mit ihm über seinen bisherigen Werdegang und sein Guilty Pleasure unterhalten.
Stell dich doch mal kurz vor, wer bist du und was hast du mit Kino zu tun?
Ich bin der Roman Schlautmann, ich bin 27 Jahre alt und bin Theaterleiter im Cineplex in Bergisch Gladbach.
Wie genau sah dein bisheriger Berufsweg aus?
Ich habe 2016 mein Fachabitur beendet, in Wirtschaft und Verwaltung, wollte dann eigentlich nur ein Jahr im Kino als Teilzeitkraft überbrücken, aber bin dann da hängen geblieben und ich glaube ab 2018 habe ich dann Vollzeit im Kino gearbeitet. 2022 nach der Pandemie bin ich dann als Theaterleitung nach Bergisch Gladbach ins Cineplex gegangen.
Was fasziniert dich denn an deiner Arbeit im Kino am meisten?
Also eigentlich fasziniert mich, dass man einen sehr abwechslungsreichen Arbeitstag hat. Man hat ein bisschen Büroarbeit, man hat aber auch Kundenkontakt, Kontakt mit Schulen und verschiedenste Sonderveranstaltungen. Man kann schon sagen, dass jede Woche etwas Unvorhergesehenes passiert. Einfach weil so viele verschiedene Menschen jeden Tag im Kino ein- und ausgehen. Deswegen wird es eigentlich nie langweilig.
Gab es einen Moment im Kino, der dir im Gedächtnis geblieben ist, den du besonders schön fandest?
Mir würden jetzt 2 Tage einfallen. Der Erste war meine erste Eispause im Kino in Leverkusen: das waren 650 Personen, der Saal zwar nicht ganz ausverkauft, aber schon gut voll und das war dann doch sehr beeindruckend vor dieser Masse zu stehen mit einem Eiskorb und einfach das erste Mal so richtig aus sich rauszukommen.
Und dann war es natürlich richtig schön, als wir nach den Corona Schließungen wieder aufmachen konnten. Man hat schon gemerkt, dass man den Kunden gefehlt hat. Die Kunden haben einen herzlich gegrüßt und man hat die Freude gespürt, die da ist und dass es den Leuten auch gefehlt hat, ins Kino zu gehen.
Gab es auch einen Tag, den du gerne aus dem Arbeitsleben streichen würdest?
So einen allgemeinen Tag eigentlich kaum, weil ich auch „die langweiligen Sachen“ wie Inventur oder Büroarbeit ganz gerne mache. Aber ich sag mal, jeder Tag an dem ein technisches Problem vorliegt, sodass man eine Vorstellung auszahlen muss, ist ein Tag, den ich ganz gerne streichen würde. Passiert zum Glück nicht so oft, aber es ist nie angenehm die Leute, die sich auf den Film gefreut haben, zu enttäuschen.
Es gibt also auch immer wieder Herausforderungen, an denen man wachsen kann. Was sind denn 3 Eigenschaften, die dich perfekt machen für die Arbeit im Kino?
Ich würde sagen, Spontanität, sodass man auf Probleme schnell reagieren kann und hoffentlich eine gute Lösung für Kunden und Mitarbeiter findet. Offenheit und auch ein bisschen Ehrgeiz, dass man dran bleibt.
Aktuell machst du eine Weiterbildung zum Kaufmann für Filmtheatermanagement. Was hat dich dazu bewogen, die Weiterbildung zu starten?
Ich wollte gern, dass ich das, was ich eh schon jeden Tag in der Praxis anwende und umsetze, noch ein bisschen mehr mit Wissen fundieren kann. Generell ist eine Weiterbildung nie verkehrt für die persönliche Weiterentwicklung und es ist schön, dass es überhaupt so eine branchenspezifische Weiterbildung gibt, Das Angebot wollte ich dann auch wahrnehmen.
Konntest du denn für dich neue Inhalte aus der Weiterbildung schon in der Praxis anwenden?
Auf jeden Fall. Gerade die Coachings am Ende der Seminare zum Personal führen waren sehr hilfreich. Vor allem bei einem sehr jungen Team, die das erste Mal irgendwie Job-Erfahrungen sammeln, kommen hin und wieder Fragen und Situationen auf, bei denen man selber mal überfragt war und da kann ich jetzt ein bisschen gefestigter reagieren.
Gibt es denn eine Filmfigur mit der du dich persönlich identifizieren kannst?
Persönlich identifizieren eher nie zu 100%. Aber ausgehend von meinem Guilty Pleasure würde ich sagen Elle Woods von Natürlich blond. Der Kinojob wird ja oft ein bisschen belächelt, wie sie in dem Film ja auch ein bisschen belächelt wurde, und dass man dann trotzdem Ehrgeiz zeigt und am Ball bleibt finde ich großartig und damit kann ich mich auch identifizieren.
Zu jedem guten Film gehört auch ein guter Soundtrack. Welche Titel gehören denn zum Soundtrack deines Lebens?
„Bitter Sweet Symphony“ aus Eiskalte Engel und „Perfect Day“ auch aus Natürlich Blond.