Die Kinobranche

Eine Branche wie keine Andere

Wie kommt der Film ins Kino?Institutionen der BrancheKinotypenFilmverleiherDienstleister und Lieferanten

Wie kommt der film ins Kino?

Es gibt so viele tolle Geschichten da draußen und du hast dich schon immer gefragt wie sie den Weg ins Kino finden? Hier erfährst du mehr.

In der Regel dauert die Herstellung eines Kinofilms ca. 2 Jahre, von der Idee bis zum Release auf der Kinoleinwand. Es gibt aber auch Produktionen, die viel länger dauern.

Stoffentwicklung

Projektentwicklung

Preproduktion

Produktion

Postproduktion

Verwertung

Stoffentwicklung

Es beginnt mit einem Funken:

  • Idee
  • Geldbeschaffung für die Stoffentwicklung
  • Drehbucherstellung

Projektentwicklung

Jetzt wird das Paket geschnürt:

  • Drehbuch
  • Regie
  • Schauspieler*innen
  • Kalkulation
  • Finanzierung durch Verleih- und Vertriebsgarantien, Filmförderung, Investoren, etc.
  • Entwicklung der Marketingstrategie

Preproduktion

Jetzt wird es ernst:

  • Team- und Darsteller-Verträge
  • Auswahl der Drehorte, Ausstattung, Spezialeffekte sowie Kostüme
  • Produktions- und Regiebesprechungen

Produktion

…und ACTION:

  • Drehplan
  • Der Hauptdreh beginnt
  • Produktionspresse
  • Rohschnitt
  • Spezialeffekte abgenommen
  • Festlegung des Starttermins

Postproduktion

Der letzte Schliff:

  • Rohschnittabnahme
  • Ton- und Bildbearbeitung
  • Musikfeinschnitt
  • Testscreening
  • Synchronisation
  • Untertitelung
  • Nachbearbeitung, ggf. Nachdreh
  • Endabnahme

Verwertung

Bereit für die Leinwand:

  • Vorführung für die Presse und Kinobetriebe
  • Umsetzung der geplanten Marketingstrategie durch den Filmverleiher
  • Distributionsverhandlungen zwischen Kino und Filmverleih
  • Belieferung der Kinos mit der (digitalen) Filmkopie
  • Lokales Marketing der Kinos
  • Release: Premiere und Verleihstart mit Promotiontour
  • Daumen drücken für einen Erfolg

Die Institutionen der Branche

Dein Nachschlagewerk rund um Verbände, Förderinstitutionen und die internationale Zusammenarbeit

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Die Institutionen der Branche

In der Kinobranche gibt es verschiedene Institutionen die für die Kinos und deren Betreiber*innen von Bedeutung sind. Sie unterstützen die Kinos auf unterschiedlichste Art und Weise, sei es finanziell oder mit ihrem Netzwerk.

Verbände

SPIO – Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V.
Die SPIO ist der Dachverband der deutschen Filmwirtschaft. Sie umfasst verschiedene Mitgliedsverbände, darunter den HDF, AllScreens und die AG Kino – Gilde. Die SPIO koordiniert die gemeinsamen Interessen der Filmwirtschaft und vertritt diese gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF Kino e.V.)
Der HDF Kino e.V. ist der größte Verband der deutschen Kinobetreiber. Er vertritt die Interessen der Kinos gegenüber Politik, Filmwirtschaft und Öffentlichkeit. Der Verband setzt sich für die Förderung des Kinobesuchs und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kinos ein.

Arbeitsgemeinschaft Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e.V. (AG Kino – Gilde)
Die AG Kino – Gilde ist ein Verband von Kinobetreibern, die sich auf die Aufführung von Arthouse- und Programmkino spezialisiert haben. Sie fördert den Austausch zwischen den Mitgliedern und setzt sich für die kulturelle Vielfalt im Kino ein.

Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.
Der Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. ist das starke Netzwerk für Kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen in Deutschland. In ihm haben sich rund 170 Kinos, Initiativen, Festivals und Unikinos zu einem Netzwerk der Filmkultur zusammengeschlossen. Sitz des Verbandes ist Frankfurt/Main.

Bundesverband der Open Air Kinos e.V. – Kinosommer Deutschland Der Bundesverband der Open Air Kinos e.V. versteht sich als Interessenvertretung der Kinoform Open-Air-Kino und deren Betreibenden und fördert das Bewusstsein für Open-Air-Kino als Qualitätskino.

AllScreens – Verband Filmverleih und Audiovisuelle Medien
AllScreens ist ein Verband von über 50 Mitgliedern, bestehend aus Filmverleihern, die gemeinsam über 90% des jährlichen deutschen Kinobesuchs repräsentieren und deren Filme das gesamte Spektrum des Kinofilmangebots abdecken

AG Verleih – Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Filmverleiher
Die AG Verleih ist ein Verband unabhängiger Filmverleiher, die sich für die Verbreitung von anspruchsvollen und künstlerischen Filmen einsetzen. Sie fördert den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Mitgliedern.

Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V.
Diese Allianz ist der Verband der Film- und Fernsehproduzenten in Deutschland. Sie setzt sich für die Interessen der Produzenten ein und fördert den Austausch zwischen Produzenten, Verleihern, Fernsehsendern und anderen Akteuren der Filmwirtschaft.

Förderung

Filmförderungsanstalt (FFA)
Die FFA ist eine zentrale Institution der Filmförderung in Deutschland. Sie unterstützt die Produktion, Verbreitung und Präsentation von deutschen Filmen durch finanzielle Fördermaßnahmen. Die FFA finanziert sich durch Abgaben der Kinobetreiber, Video- und Streamingdienste sowie Fernsehveranstalter.

BKM – Bundeskulturministerium
Das Bundeskulturministerium (BKM), offiziell bekannt als Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, ist eine zentrale Institution der Bundesregierung Deutschlands, die sich mit der Förderung und Koordination kultureller und medienpolitischer Belange befasst. Der oder die Beauftragte ist immer der/die Staatsminister*in für Kultur und Medien der Bundesrepublik Deutschland.

Das BKM spielt eine wichtige Rolle in der Unterstützung und Förderung der Kinobranche in Deutschland. Diese Unterstützung erfolgt auf verschiedene Weise:

Finanzielle Förderung:
Das BKM stellt Mittel für die Produktion, Verbreitung und Aufführung von Filmen bereit. Dies umfasst die Finanzierung von Filmprojekten, die Bereitstellung von Zuschüssen für Filmfestivals und die Unterstützung von Kinos in ländlichen oder strukturschwachen Regionen.

Förderprogramme:
Spezielle Programme wie der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) für den Film und das Zukunftsprogramm Kino für die Kinos, bieten gezielte finanzielle Unterstützung für die Film- und Kinobranche. Der DFFF fördert beispielsweise die Produktion von Filmen in Deutschland, während das Zukunftsprogramm Kino Investitionen in die Modernisierung, Digitalisierung, Maßnahmen zur Kundenbindung, investive Marketingmaßnahmen, Smart Data, Nachhaltigkeit, Grünes Kino, Barrierrefreiheit, von Kinos unterstützt.

Kulturelle Filmförderung:
Das BKM fördert Filme, die einen besonderen kulturellen Wert haben oder thematisch und ästhetisch anspruchsvoll sind. Das BKM vergibt jedes Jahr die sogenannten Kinoprogrammpreise. Hier werden Kinos ausgezeichnet, die ein kulturell herausragendes Jahresfilmprogramm spielen.

Erhalt der Kinokultur:
Durch die Förderung von Filmreihen, Retrospektiven und besonderen Filmvorführungen trägt das BKM zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Kinokultur in Deutschland bei.

Deutsche Filmakademie e.V.
Die Deutsche Filmakademie fördert die deutsche Filmkultur und ist verantwortlich für die Verleihung des Deutschen Filmpreises. Sie setzt sich für die Weiterbildung und Vernetzung von Filmschaffenden ein.

Film- und Medienstiftung NRW
Diese Stiftung ist eine der größten regionalen Filmförderungen in Deutschland. Sie unterstützt Filmproduktionen, Verleih und Vertrieb sowie Kinos in Nordrhein-Westfalen.

Ähnliche regionale Filmförderungen gibt es auch in anderen Bundesländern:

Medienpädagogische Arbeit

FBW – Deutsche Film- und Medienbewertung
Die FBW Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) ist eine zentrale Institution in Deutschland, die sich mit der Bewertung der Qualität von Filmen befasst. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Filme zu sichten und zu bewerten, um herausragenden Produktionen entweder das Prädikat“ wertvoll“, oder „besonders wertvoll“ zu verleihen. Für die Kinos bedeuten die Prädikate der FBW eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Programmgestaltung, ein Marketinginstrument und eine Möglichkeit, sich als Kulturträger zu positionieren. Durch die Förderung der Filmkultur und die Unterstützung von qualitativ hochwertigen Filmen trägt die FBW zur Vielfalt und Qualität des Filmangebots in den deutschen Kinos bei.

Bewertung und Prädikatisierung
Die FBW sichtet Filme und bewertet sie anhand verschiedener Kriterien wie Inhalt, Gestaltung, Originalität, kultureller Bedeutung, pädagogischer Aussage. Filme können die Prädikate “wertvoll” oder “besonders wertvoll” erhalten. Diese Prädikate sind ein Gütesiegel und sollen sowohl das Publikum als auch die Filmwirtschaft auf qualitativ hochwertige Produktionen aufmerksam machen.

Juryarbeit
Die Bewertung erfolgt durch unabhängige Jurys, die aus Fachleuten der Film- und Medienbranche bestehen. Diese Jurys sichten die Filme und diskutieren ihre Eindrücke, bevor sie zu einer gemeinsamen Bewertung gelangen. Ebenso gibt es eine Jugendjury, die regelmäßig Kinderfilme auf ihre Qualität überprüft.

Förderung der Filmkultur
Die FBW setzt sich für die Förderung der Filmkultur ein, indem sie besonders herausragende Filme unterstützt und deren Verbreitung fördert. Dies trägt zur Vielfalt und Qualität des Filmangebots bei.

Bildung und Medienkompetenz

Neben der Bewertung von Filmen engagiert sich die FBW auch in der Film- und Medienpädagogik. Sie bietet Informationen und Materialien an, die dazu beitragen, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu stärken.

Bedeutung der FBW für die Kinos

Qualitätssiegel
Filme, die ein Prädikat der FBW erhalten, werden als qualitativ hochwertig anerkannt. Dieses Gütesiegel kann für Kinos ein wichtiges Kriterium bei der Programmplanung sein, da es ihnen hilft, Filme auszuwählen, die wahrscheinlich ein interessiertes und anspruchsvolles Publikum anziehen.

Marketinginstrument für die Kinos

Das Prädikat “besonders wertvoll” oder “wertvoll” kann als Marketinginstrument genutzt werden. Kinos können diese Auszeichnungen in ihrer Werbung und Kommunikation einsetzen, um das Interesse und Vertrauen der Zuschauer zu gewinnen.

Förderung der Programmvielfalt
Die FBW bewertet eine breite Palette von Filmen, darunter auch künstlerisch anspruchsvolle und kulturell relevante Produktionen, die sonst möglicherweise weniger Beachtung finden würden. Dadurch tragen die Prädikate der FBW zur Programmvielfalt in den Kinos bei.

Finanzielle Vorteile
Filme mit einem Prädikat der FBW können in einigen Bundesländern von der Filmförderung profitieren. Dies kann dazu führen, dass solche Filme häufiger in den Kinos gezeigt werden, da die Produzenten und Verleiher finanzielle Unterstützung für die Verbreitung und Bewerbung erhalten.

Bildungsaspekt
Filme mit FBW-Prädikaten werden häufig auch in pädagogischen Kontexten eingesetzt. Kinos, die solche Filme zeigen, können Bildungseinrichtungen ansprechen und Sondervorstellungen für Schulen und Bildungseinrichtungen anbieten.

FSK Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
Im Zentrum der Arbeit der FSK steht die Prüfung und Vergabe von Altersfreigaben für Filme, Serien und andere filmische Inhalte, die in Deutschland für die Veröffentlichung im Kino, im Online-Bereich oder auf DVD / Blu-ray vorgesehen sind. Die FSK berät zudem filmwirtschaftliche Unternehmen bei der jugendschutzkonformen Verbreitung von Inhalten und Angeboten online und offline.

VISION KINO
VISION KINO ist eine gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Film- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Ziel und Aufgabe von VISION KINO ist es, als Teil der kulturellen Jugendbildung und im Rahmen einer übergreifenden Medienkompetenz, insbesondere die Filmkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken und sie gleichzeitig für den Kulturort Kino zu sensibilisieren. Das bekannteste Projekt sind die SchulKinoWochen, an denen seit 2008 alle Bundesländer teilnehmen.

Internationale Zusammenarbeit

German Films
German Films ist die nationale Informations- und Beratungsstelle für die internationale Verbreitung deutscher Filme. Sie unterstützt die Präsenz deutscher Filme auf internationalen Festivals und Märkten und fördert den Export deutscher Filmproduktionen.

Berlinale – Internationale Filmfestspiele Berlin
Die Berlinale ist eines der weltweit bedeutendsten Filmfestivals. Sie bietet eine Plattform für die Präsentation neuer Filme und fördert den internationalen Austausch innerhalb der Filmindustrie. Einen Guide zu allen deutschen Film-Festivals findest du hier.

Europa Cinemas
Europa Cinemas ist ein 1992 von MEDIA und dem Centre national du cinéma et de l’image animée gegründetes europäisches Filmtheater-Netzwerk zur Förderung des europäischen Films mit Sitz in Paris.

CICAE – Confédération Internationale des Cinémas d‘Art et d’Essai
Die Confédération Internationale des Cinémas d’Art et d’Essai ist ein internationaler Verband von Filmkunsttheatern mit Sitz in Berlin. Der Hauptzweck ist die Förderung und Unterstützung der Filmkunst sowie des Arthouse-Sektors. Sie ist die einzige internationale Filmkunstkinoorganisation ihrer Art.

Kinotypen

Die Kinolandschaft ist so vielfältig wie die Gesellschaft –entdecke Unterschiede zwischen den Kinotypen, ihrem Publikum und den Anforderungen an den Arbeitsalltag

Arthouse

Experimentierfreudig, zielgruppendivers und vor allem mit Qualität kuratiert

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Kinotyp
Arthouse

Die Filmkunsttheater definieren sich vor allem über die Qualität und Experimentierfreudigkeit ihrer Filme sowie die Vielzahl und Vielfalt ihrer Veranstaltungen. Hier gibt es Raum zum Austausch zwischen Filmschaffenden und dem Publikum.

Als alternative Bezeichnungen für Arthouse-Kino finden sich neben Programmkino auch Filmkunsthaus, Studiokino, Off-Kino und Independent-Kino. Fast die Hälfte aller reinen Programmkinos stehen in Großstädten. [1]

Heute zeichnet sich das Programm im Arthouse durch internationale Independent-Produktionen, Debütfilme, europäisches Kino, junge deutsche Regisseurinnen und Regisseure, Filme in Originalfassung und Festivals aus. Hin und wieder finden auch einige Blockbuster Einzug in das Programm, sofern der Look des Films (z.B. DUNE) passt, die/der Regisseur*In (z.B. BARBIE) für Arthouse-Filme bereits bekannt ist, der Film auf den Filmfestivals Preise gewonnen hat, oder für das internationale Publikum in der Originalfassung besonders interessant ist (z.B. JOKER). Kuratieren wird hier GROSS geschrieben.

Programmkinos und Filmkunsthäuser sind seit dem Zusammenschluss der Arbeitsgemeinschaft Kino und der Gilde deutscher Filmkunsttheater im gemeinsamen in einem Verband AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater e. V. organisiert.

Die Arbeit im Arthouse-Kino

  • Programmexpertise der Mitarbeiter setzt das Publikum voraus: Wissen zu Inhalt, Produktionsteam und Hintergründe der Filme ist hier sehr wertvoll.
  • Ein höheres Maß an Empathie ist von Vorteil: Es werden teilweise sehr schwere, kritische Themen in den Filmen verarbeitet. Diese müssen  von den Mitarbeiter*innen entsprechend begleitet werden und es sollte selbstverständlich sein, dass man mit den Gästen über die Filme in der Kommunikation bleibt.
  • Hoher Anspruch der Gäste in der Gastronomie: Die Gäste fragen nach Empfehlungen und sind beispielsweise an Hintergrundwissen zur Weinauswahl interessiert.
  • In der Regel ein kleineres Team, sodass die Aufgabenbereiche breitgefächerter sein können.
  • Kommunikationsbereitschaft und Interesse an (lokaler) Kultur und Politik sind für die Veranstaltungskonzeption und das lokale Marketing von Vorteil.
  • Häufig finden Veranstaltungen mit Gästen vom Produktionsteam, thematisch Betroffenen, oder lokalen Experten zum Thema statt.
  • Es wird an Thematischen Reihen oder Filmfestivals teilgenommen oder selbst konzipiert.
  • Es werden Veranstaltungen für spitze Zielgruppen kuratiert, die im Programm für das Massenpublikum weniger Beachtung finden.
  • Häufige Vorführungen von Filmen in Originalversion oder mit Untertiteln.
  • Für die Ansprache des internationalen Publikums in den Großstädten sind Englischkenntnisse von Vorteil.
  • Die Gäste des Arthousekinos sind oft sehr treue Kinogänger, mit einer Verbindung zu IHREM Kino, sodass viele Gäste zu Stammkunden werden.

Gut zu wissen

Die Gehälter sind von Kino zu Kino sehr individuell. Einfluss auf die Höhe der Vergütung hat beispielsweise die Größe des Unternehmens und auch die Lage: Stadt vs. Land, alte vs. neue Bundesländer. Bei der in Berlin ansässigen Yorck-Kino GmbH gibt es einen bestehenden Tarifvertrag mit der Dienstleistungsgesellschaft ver.di. [2]

Je kleiner ein Kino ist, desto mehr unterschiedliche Aufgaben übernimmst du auf deiner Position. Es kann sein, dass du in einem kleinen Haus Theaterleiter*in bist und gleichzeitig auch Aufgaben aus den Bereichen Eventmanagement, Marketing und Filmdisposition ausführst. Welcher Kinotyp passt am besten zu dir? Wir beraten dich gerne.

Filmtheater

Familiär, modern, High-Tech oder Oldschool, auf dem Land und in der Stadt – wir haben viele Facetten und für jeden ist das Passende dabei

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Kinotyp
Filmtheater

Familiär, modern, High-Tech oder Oldschool, auf dem Land und in der Stadt – Filmtheater haben viele Gesichter und reichen vom 1-Saal-Haus bis zum 7-Säle-Miniplex für das Massenpublikum.

Neben zahlreichen unabhängigen Kinoinhaber*innen, die ein oder mehrere lokale Kinos betreiben, haben auch einige Ketten und der Cineplex-Verbund kleinere Filmtheater mit bis zu 7 Sälen. Die überwiegende Zahl der Kinos in Deutschland spielt ein massentaugliches Programm, das sich durchaus auch zwischen künstlerischem Anspruch und Entertainment bewegen kann, solange der Film nennenswerte Besucherzahlen verspricht. Dabei darf die lokale inhaltliche Relevanz nicht außer Acht gelassen werden.

Während sich ein Großteil der Multiplexe in zentraler Lage in den Großstädten angesiedelt hat, finden sich die meisten Filmtheater in den Mittelstädten, aber auch in ländlicheren Regionen und sind gerade dort oft die einzigen Orte für Kultur und Austausch.

Viele Filmtheater und auch kleinere Traditionshäuser sind Landkinos und dienen nicht nur als Filmabspielort, sondern auch als Bühne, Nachbarschaftstreff, Diskussionsraum, Baudenkmal, Wahllokal, Stammkneipe, Festivalspielstätte, Trendsetter, Impulsgeber, Freundeskreistreff und vieles mehr. Sie sind einzigartige Kultur- und Begegnungsorte.

Filmtheater, Cineplexe und Multiplexe sind seit dem Zusammenschluss des Hauptverbandes deutscher Filmtheater mit dem Multiplexverband Cineropa in dem gemeinsamen Verband HDF KINO e.V. organisiert.

Die Arbeit im Filmtheater

  • Je nach Größe des Kinos sind Aufgabenbereiche in der Regel nicht strikt voneinander abgegrenzt. Das bietet Raum sich entsprechend individueller Interessen und Fähigkeiten in neue Bereiche einzubringen.
  • Dicht dran am Publikum: Auch die Theaterleitung hilft hier oftmals im operativen Geschäft und behält die Nähe zum Gast.
  • Dicht dran im Stadtgeschehen: Die Filmtheater prägen das Stadtbild als Kulturort, die Mitarbeiter sind oft lokal sehr engagiert und vernetzt.
  • Kleinere Kinos, kleinere Teams: Da kann es auch schon mal etwas stressiger werden, dehalb sollte man Flexibilität und Einsatzfreude mitbringen. Am Ende freut man sich gemeinsam darüber was man geleistet hat.
  • Vernetzungsbereitschaft und Interesse an (lokaler) Kultur und Politik bringen dir Vorteile für die Veranstaltungskonzeption und das lokale Marketing.
  • Das Publikum hat oft eine besondere Bindung zu SEINEM Kino vor Ort, sodass viele Gäste zu Stammkunden werden.

Gut zu wissen

Die Gehälter sind von Kino zu Kino sehr individuell und werden natürlich durch deine eigene Qualifikation und Berufserfahrung bestimmt. Einfluss auf die Höhe der Vergütung hat beispielsweise auch die Größe des Unternehmens und die Lage: Stadt vs. Land, alte vs. neue Bundesländer. Bei Cinestar, UCI und Cinemaxx gibt es Tarifverträge[1], die Entlohnung und Arbeitsrahmenbedingungen in bestimmten Positionen regeln.

Die Bandbreite  der Tätigkeiten kann je nach Größe des Kinos sehr unterschiedlich sein. Oft sind diese Häuser seit vielen Generationen in Familienbesitz und die Arbeit ist sehr persönlich. Die Branche befindet sich aktuell an vielen Orten in einem Generationenumbruch, sodass häufig Nachfolger*innen gesucht werden, die die Leitung der Filmtheater übernehmen möchten. Wenn du dich also für ein eigenes Kino interessierst, sprich uns gerne an. Wir beraten dich gerne.

[1] Kino.Netzwerk Ver.di: https://kinonetzwerk.verdi.de

Multiplex

Höher, schneller, weiter und bitte richtig laut

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Kinotyp
Multiplex

Höher, schneller, weiter und bitte richtig laut! Aber mit Geschmack. Multiplexe sind Filmtheater mit mindestens 8 Leinwänden und einem Programm für das Massenpublikum.

Die Innovation der Multiplex-Kinos begann 1979 in Toronto mit der Eröffnung des weltweit ersten Kinos mit 18 Sälen. Mitte der 1980er Jahre entstand ein ähnlicher Kinokomplex in Europa nahe London durch United Cinema International (UCI). In Deutschland startete der Boom 1991 mit dem UCI Kinowelt Hürth Park in Köln-Hürth, gefolgt vom Cinestar in Lübeck 1993. In den nächsten 10-15 Jahren etablierten sich immer mehr Multiplex-Kinos an Stadträndern und zentralen Orten wie z.B. in Bahnhofsnähe.

Multiplex-Kinos zeigen vor allem „Mainstream“-Produktionen großer amerikanischer und deutscher Filmverleiher die auf hohe Besucherzahlen ausgerichtete sind sowie Eventkino. Gelegentlich aber auch erfolgversprechende Arthouse-Produktionen. Vor allem zu Beginn des Jahres, wenn während der Oscar-Saison viele anspruchsvollere Filme einen großen Medienbuzz erfahren, finden anspruchsvolle Filme Einzug in das Programm der Multiplexe.

Die Arbeit im Multiplex-Kino

  • Klar abgegrenzte Arbeitsbereiche (in anderen Kinoformen, wie den Filmtheatern, oder z.B. Arthouse Kinos, sind die Tätigkeiten bereichsübergreifender angelegt).
  • Die Theaterleitung hat meist mehrere Assistenzstellen, die für konkrete Arbeitsbereiche hauptverantwortlich sind. Innerhalb der Bereiche gibt es Team-Lead-Positionen, die für den problemlosen Ablauf des operativen Tagesgeschäfts verantwortlich sind.
  • Die Kundenberatung ist hier eher angebotsorientiert (Technik, Innovationen, Deals…) als programmorientiert. Gleichwohl muss auch hier eine Kompetenz zum Produkt Film vorhanden sein.
  • Die meisten Multiplexe gehören einer Kinokette oder dem Cineplex-Verbund an und sind zentral verwaltet. Es gibt aber auch Familienunternehmen.
  • Die Größe der Kinos bringt meistens längere Laufwege und ein größeres Besucheraufkommen mit sich, die eine höhere physische Belastbarkeit erfordern.
  • Größere Betriebe sind in der Regel in vielen Bereichen standardisierter für mehr Vergleichbarkeit und Effizienz.
  • Viele Multiplexe haben Kinderspielbereiche bis hin zu Indoorspielplatz-Anlagen in den Foyers.
  • Einige Multiplexe erweitern ihr Angebot um den Verkauf von filmbezogenen Merchandise Artikeln oder unternehmensbezogenen Produkten, sodass hier ergänzend zur Ticketkasse ein eigener Shop angeschlossen ist.

Gut zu wissen

Die Gehälter sind von Kino zu Kino sehr individuell und werden natürlich durch deine eigene Qualifikation und Berufserfahrung bestimmt. Einfluss auf die Höhe der Vergütung hat aber beispielsweise auch die Größe des Unternehmens und die Lage: Stadt vs. Land, alte vs. neue Bundesländer. Bei Cinestar, UCI und Cinemaxx gibt es Tarifverträge[1], welche die Entlohnung und Arbeitsrahmenbedingungen in bestimmten Positionen regeln.

Kommunales Kino

Die Tempelritter des Kinos: Wir schützen das Vermächtnis der Filmgeschichte

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Kinotyp
Kommunales Kino

Die Tempelritter des Kinos: Wir schützen das Vermächtnis der Filmgeschichte! Bildung, Gesellschaft und Politik stehen im Fokus unserer Arbeit mit dem Filmerbe, dabei werden wir kommunal finanziell unterstützt.

Das Filmangebot kommunaler Kinos reicht von Spiel-, Dokumentar-, Trick- und Experimentalfilmen, kinematographischen Raritäten über Klassiker der Filmgeschichte und umfangreichen Retrospektiven von Einzelpersonen bis hin zu aktuellen europäischen und internationalen Produktionen. Neben Filmvorführungen werden auch Stummfilmkonzerte, Lesungen, Musikperformances, Filmgespräche, filmhistorische Einführungen und Vortragsreihen sowie Panels zu verschiedenen Thematiken angeboten.

Programmatisch sind die kommunalen Kinos den Programmkinos ähnlich. Der Unterschied liegt in der gewerblichen Struktur. Während es sich bei Programmkinos um unabhängige gewerbliche Unternehmen handelt, werden kommunale Kinos von der Kommune (teil)finanziert und unterliegen damit einem besonderen kulturellen Anspruch und Bildungsauftrag.

Das Ziel kommunaler Kinos ist es, ein umfassendes Verständnis für Film und audiovisuelle Medien zu schaffen und zu fördern, filmhistorische Kenntnisse zu vermitteln sowie praktische Medienarbeit zu unterstützen. Gleichzeitig ist es ein Ort der Zusammenkunft für filmische und gesellschaftspolitische Diskussionen.

Die kommunalen Kinos sind im Bundesverband kommunale Filmarbeit e. V. zusammengeschlossen.

Die Arbeit im Kommunalen Kino

  • Die Arbeit und Konzeption von Veranstaltungen, basiert auf Repertoire-Filmen, sodass im Kommunalen Kino eine intensivere, inhaltliche Auseinandersetzung möglich ist. Es wird auf bekannten Filmen aufgebaut, die auch in der Tiefe filmanalytisch und/oder medienpädagogisch bearbeitet werden können.
  • Datenbank- und Recherchearbeiten, wo, in welchem Format und in welcher Qualität ein Film verfügbar ist, macht einen großen Teil der programmatischen Arbeit aus.
  • Für die internationale Filmrecherche sind Englischkenntnisse von Vorteil.
  • Aufgrund der kommunalen (Teil-) Finanzierung stehen gewerbliche Einschränkungen im Hintergrund. Somit sind die Zusatzeinnahmen über den Concessionsverkauf zweitrangig. Es wird aber dennoch häufig ergänzend mit Förderanträgen gearbeitet, deren Geldfluss es ermöglicht, das Programm im gewünschten Maß vielfältig und abwechslungsreich zu gestalten und ein breites kulturelles und bildungsrelevantes Angebot bereitzustellen.
  • Zahlreiche Kooperationen mit Museen und anderen städtischen Einrichtungen gehören zur alltäglichen Arbeit.
  • Kooperationen können inhaltlich stärker entwickelt werden, da in Kommunalen Kinos ein höheres Zeitbudget an Arbeitszeit für die inhaltliche Auseinandersetzung mit Themen und Filmen vorgesehen ist. Hier steht das kuratieren von Filmen ganz oben auf der To-Do Liste.
  • Die Arbeit mit Wort und Text: Schreiben von Pressetexten, Erstellen von Filmanalysen und Filmbewertungen, Erstellen von Veranstaltungskonzepten und Förderanträgen.
  • Das Handwerk „Filmvorführer“ kann noch erlernt werden: Nur wenige Kinos führen noch 16mm-, 35mm- oder 70mm Kopien vor. Hier wird Wert auf die Bewahrung der alten Kinotechnik gelegt.
  • Kommunale Kinos sind häufig Veranstaltungsort für Filmfestivals.

Premiumkino

Das Rundum-Sorglos-Paket

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Kinotyp
Premiumkino

Hier bleiben keine Wünsche offen. Ein außergewöhnliches Ambiente und höchste Qualität in allen Bereichen zeichnen unsere serviceorientierte Arbeit für das anspruchsvolle Publikum aus.

Premium-Kinos sind eine jüngere Entwicklung in der Kinolandschaft. Mit ihrem besonderen Ambiente bieten sie einen Abend voller Komfort. Eine edle Ausstattung, Garderoben, oftmals ein Begrüßungsgetränk für jeden Gast, breite Leder- oder Samtsessel mit viel Beinfreiheit und Bewirtung am Platz mit außergewöhnlichen Gastronomieangeboten wie Tapas, Qualitätsweinen oder Spirituosen, sprechen ein zahlungskräftigeres Publikum an. Die Erwartungshaltung und der Anspruch an den Service sowie perfekte Arbeitsabläufe ist hier besonders hoch und wird seitens des Personals gerne erfüllt. Der/die Kinobesucher*in ist in erster Linie Gast und soll sich hier sehr komfortabel bedient fühlen.

Die Arbeit im Premiumkino

  • Hier spielt die Gastfreundschaft eine sehr große Rolle. Es sind die besten Umgangsformen gefragt und der Servicegedanke begleitet dich bei jedem Schritt.
  • Längere Einlasszeiten mit mehr Mitarbeiter*innen im Service: Begrüßungsgetränk und Service am Platz.
  • Das breite Gastronomieangebot benötigt mehr Mitarbeiter*innen in der Küche und längere Vorbereitungszeit.
  • Mehr Hintergrundwissen zu den gastronomischen Angeboten ist gefragt – vor allem was die Weinauswahl angeht.
  • Der Filmstart wird meist durch eine Licht- und Soundshow im Saal eingeleitet.

Gut zu wissen

Für die Arbeit mit Lebensmitteln ist ein so genanntes Gesundheitszeugnis notwendig. Dabei handelt es sich um ein Zertifikat vom Gesundheitsamt, dass du an einer Belehrung gemäß § 43 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz teilgenommen hast.

Kinozentrale

Möge die Macht mit uns sein

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Kinotyp
Kinozentrale

Möge die Macht mit uns sein: Wir bündeln unsere Ressourcen und verwalten alle unsere Kinos zentral. Für die Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse, unterstützt uns die Theaterleitung vor Ort.

Wenn mehrere Kinos zum / zur gleichen Eigentümer*in gehören, gibt es meist eine übergeordnete zentrale Verwaltung, die sich um Filmdisposition, Marketing und Büromanagement für mehrere Standorte kümmert. Die Zentrale nutzt die Bündelung für eine bessere Verhandlungssituation mit Filmverleihern, Partnern, Dienstleistern und Lieferanten.

Die führende Position am Markt nimmt die Cinestar-Kette ein, zu der mit einer Beteiligung von 50 % auch die Filmpalast-Kinos der Kieft-Gruppe zählen. Die weiteren großen Betreiber von zentral geführten Kinoketten sind Cinemaxx, UCI und Kinopolis. Nennenswert sind weiterhin die zentral verwalteten Cinemotion-Kinos von K-motion, die Premiumkinos der Flebbe Holding, die Traumpalast-Kinos der Lochmann-Gruppe und die Arthouse Kinos der Yorck Kinogruppe. Darüber hinaus gibt es einige weitere unabhängige Kinobetreiber*innen mit 2-5 Standorten mit einer zentralen Verwaltung.

Bei den Cineplex Kinos handelt es sich nicht um eine Kinokette im klassischen Sinn, sondern um einen Kino-Verbund, in dem sich rund 90 mittelständische Kinobetriebe zusammengeschlossen haben und unter einem einheitlichen Auftritt nach außen agieren. Die Häuser des Verbundes reichen vom Multiplex Kino bis zum Ein-Saal-Haus und agieren in der Programmgestaltung unabhängig voneinander. Beim Marketing, Film- und Concessionseinkauf verhandelt  man aber gemeinsam. [1]

Die Arbeit bei einer Kinokette

  • Mitarbeiter*innen der Zentrale sind in der Regel nicht ins operative Tagesgeschäft eingebunden, sondern übernehmen Bürotätigkeiten.
  • Aufgabenbereiche sind beispielsweise: Büromanagement, Personalwesen, Filmeinkauf, Marketing & PR, Geschäftsführung u.v.m.
  • Wissen zu Filmen und vor allen Dingen deren Erfolgsaussichten sind dennoch für viele Bereiche der Verwaltung notwendig, um beispielsweise daraufhin den Personaleinsatz zu planen oder Werbekampagnen auszurichten.
  • Für den Besuch der unterschiedlichen Kinostandorte oder Branchenveranstaltungen können Reisetätigkeiten mit zum Arbeitsleben dazugehören.
  • Für die internationale Zusammenarbeit sowie für den Besuch internationaler Fachmessen sind Englischkenntnisse von Vorteil

Gut zu wissen

Die Gehälter sind von Betrieb zu Betrieb sehr individuell und werden natürlich auch durch deine eigene Qualifikation und Berufserfahrung bestimmt. Bei Cinestar, UCI und Cinemaxx gibt es Tarifverträge[2], die Entlohnung und Arbeitsrahmenbedingungen in bestimmten Positionen regeln.

Sonderformen

Wir sind anders und das ist gut so

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Kinotyp
Sonderformen

Wir sind anders und das ist gut so! Wir bringen Kino an andere Orte, grenzen uns programmatisch ab oder machen uns stark für Kino in strukturschwächeren Regionen und frei von gewerblichen Einschränkungen.

Es gibt eine Reihe von Kino-Sonderformen.[1] Besonders bedeutend für den Kinomarkt sind dabei die Open-Air-Kinos.  Viele feste Häuser betreiben saisonale Freilichtbühnen und federn so einen Teil der Umsatzeinbußen in den Sommermonaten ab. Es gibt aber auch Openairkinos die nur als solche existieren und nur im Sommer in Erscheinung treten. Einige Open-Air Kinos sind im Kinosommer Deutschland – Bundesverband der Open Air Kinos e.V.

An zweiter Stelle stehen Vereinskinos, die nicht-gewerblich wirtschaften. Oftmals werden Arthouse-Kinos oder kommunale Kinos von Vereinen getragen, aber auch Uni-Kinos und Filmclubs firmieren mitunter als Vereinskino.

Wanderkinos bieten Kino an wechselnden Orten an, wie etwa das „Nomadenkino“ in Berlin, das Wanderkino Leipzig, oder das Wanderkino von Tobias Rank. Das Wanderkino hat eine besondere Bedeutung für unsere Branche. Allein im Jahr 1905 hatten die Wanderkinos eine Reichweite von hoch gerechnet 67 Millionen Besuchern in Deutschland (Garncarz 2010). Man kann dem Wanderkino eine Lokomotivfunktion für die Etablierung des Kinos als Massenmedium für alle Alters- und Sozialschichten zukommen lassen. Auch Branchenfremde konnten sich seine agile kulturelle Praxis immer wieder aneignen und Filme dort zeigen, wo sie ihr Publikum direkt erreichten. Attraktiv in Programm und Komfort, flexibel in seinen Räumlichkeiten, direkt vor Ort verfügbar und damit seinen Preis in jedem Fall wert (vgl. https://www.filmdienst.de/artikel/59356/das-comeback-des-wanderkinos). Typisch für Wanderkinos ist das Filmabspiel von 35mm, oder 16mm Filmen.

Die fast ausgestorbenen Autokinos erlebten mit der Coronakrise einen Wiederaufschwung. Viele Kinos organisierten in kürzester Zeit in Kooperation mit den Städten ein Autokino, um den großen Verdienstausfall wenigstens teilweise kompensieren zu können. Zurzeit gibt es in Deutschland noch etwa 12 Autokinos. Die fünf dauerhaften Autokinos befinden sich in Frankfurt-Gravenbruch, Essen, München-Aschheim, Köln-Porz und Stuttgart-Kornwestheim.

Pornokinos gibt es nur noch sehr vereinzelt.

Gut zu wissen

Für die Arbeit mit Lebensmitteln ist ein so genanntes Gesundheitszeugnis notwendig. Dabei handelt es sich um ein Zertifikat vom Gesundheitsamt, dass du an einer Belehrung gemäß § 43 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz teilgenommen hast.

Filmverleiher

Die Marketing Magier hinter den Kulissen der Kinoleinwand

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Die Filmverleiher

Der Filmverleih fungiert als Brücke zwischen Filmstudios und Kinobetreibern. Er kümmert sich um die optimale Vermarktung und Verbreitung von Filmen, analysiert das Publikum und entwickelt gezielte Marketingstrategien.

Der wichtigste Kooperationspartner für den Kinobetrieb ist der Filmverleih [1]. Die Kinobetriebe erwerben über den Verleih die Aufführungsrechte eines Films, bestellen hier das Aufführungsmedium und erhalten filmspezifische Werbemittel für ihr lokales Marketing.

Der Verleih erhält die Lizenzrechte an einem Film für einen bestimmten Zeitraum und ein bestimmtes Gebiet vom Weltvertrieb oder direkt von der Produktionsfirma. Manche Verleiher sind auch selbst als Produktionsfirma aktiv. Im Lizensierungszeitraum kann das Unternehmen den Kinofilm im Marketing und Vertrieb über alle Auswertungsstufen hinweg verwerten. Der Verleih bestimmt den Kinostarttermin, erstellt das Aufführungsmedium, konzipiert und organisiert die Marketingkampagne, Pressebetreuung und das Werbematerial. Er verhandelt mit den Kinos über den Einsatz der Filme und über die Konditionen, zu denen der Film vermietet wird, über die sogenannte Filmmiete. Daher ist der Verleih mit zahlreichen Jobs im Vertrieb, Marketing, im kaufmännischen Bereich und vielen anderen Feldern ein spannendes Segment.

Majors
Unter „Majors“ versteht man die großen deutschen Verleihdependancen US-amerikanischer Produktionsfirmen: Disney, Warner Bros., Universal Pictures, Paramount und Sony, die vor allem die Filme ihrer Mutterfirmen bzw. der großen US-Studios vertreiben. Ergänzt werden die Verleihstaffeln durch lokale Eigenproduktionen.
Zu den Verleihdependancen großer Produktionsfirmen zählen ebenso Studiocanal, Leonine und Constantin Film.
Die meisten Majors und eine Reihe mittelständischer Verleihunternehmen sind im Interessenverband AllScreens zusammengeschlossen. AllScreens ist im Oktober 2023 durch Verschmelzung von Verband der Filmverleiher e.V. (VdF) und Bundesverband Audiovisuelle Medien e.V. (BVV) mit Sitz in Berlin entstanden.

Unabhängige Filmverleiher
An die 50 Filmverleiher bilden den Kern des deutschen Independent-Verleihmarktes. Ihre Stärke ist ihr individuelles Profil, der direkte Kontakt zu den Kinos und ein spezielles Zielgruppenmarketing für jeden einzelnen Film. Das Spektrum reicht von Ein-Personen-Unternehmen, die oftmals für die Herausbringung eines einzigen Filmes gegründet wurden, über Verleiher, die aus Kinobetrieben hervorgegangen sind Peripher, Kairos und Verleihfirmen mit einer bestimmten thematischen Spezialisierung wie Crunchyroll (Anime) oder Salzgeber Medien (queeres Kino) bis hin zu den Großen der Filmkunstbranche: Alamode Film, DCM, Neue Visionen, MFA+ Filmdistribution, Pandora, Piffl Medien, Weltkino, Prokino, Wild Bunch und X Verleih.
Mehr als 30 unabhängige Filmverleihunternehmen sind Mitglieder in der AG Verleih – Verband unabhängiger Filmverleiher e. V.

Filmvertriebsgesellschaften
Zur Verleihlandschaft gehören auch eine Reihe von Unternehmen wie Die Filmagentinnen, Central Film, 24Bilder und Filmwelt, die sich auf die Disposition von Filmen spezialisiert haben und den Vertrieb für Verleihfirmen übernehmen. Dauerhafte Vertriebspartnerschaften bestehen beispielsweise zwischen Prokino und Studiocanal, Alamode Film und den Filmagentinnen oder X Verleih und der Disposition von Warner Bros. In diesem Fall buchen Kinobetriebe die Filme nicht beim Verleih, sondern beim zuständigen Vertrieb.

[1] Vgl. https://kinoleitfaden.de/kapitel/die-filmwirtschaft#subchapter10

Dienstleister und Lieferanten

Entdecke Firmen, die für den Erhalt der Kinobranche unerlässlich sind

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Dienstleister und Lieferanten

Ohne Filme, Snacks, Technik und Ausstattung würde es Kinobetriebe, wie wir sie heute kennen, nicht geben. Hier findest du Firmen, die sich auf unterschiedliche Bereiche der Kinobranche als Dienstleister oder Lieferant spezialisiert haben und stellen dir damit weitere Arbeitgeber und Tätigkeitsbereiche vor.

Kinotechnik

Kinotechnik-Firmen sorgen für den Ton, das Bild (Projektionstechnik) und die Steuerung des Kinos. Um das bestmögliche Kinoerlebnis zu erreichen, muss das Kino regelmäßig in neue Technik investieren und vor allem regelmäßig Instandhaltungsmaßnahmen durchführen. Dazu können berufsähnliche Zweige wie die Veranstaltungs- und Eventtechnik, als auch AV und Medientechniker sich auf diesen Bereich spezialisieren und die Vorteile der deutlich strukturierteren Aufgaben und langfristigeren Nutzung der Technik erleben.

Kinoausstattung / Raumausstattung

Vom Licht, über die Wandgestaltung, der Thekenbereiche, der Bestuhlung bis hin zum allgemeinen Design des Kinos ist die Raumausstattung ein wichtiges Element für den Erfolg des Betriebes. Egal ob man an Innenarchitektur, Raumausstattung oder allgemeiner Gestaltung interessiert ist, findet man in diesem Bereich viele Gestaltungs- und neue Erfahrungsbereiche.

IT & Software

Computer, Netzwerktechnik und Software sind im Kino keinesfalls gewöhnlich, daher bedarf es spezieller Erfahrung. Da der Filmcontent nicht nur durch neuste Krypto Technik verschlüsselt ist, sondern auch in der gesamten Entstehungs-, Vervielfältigungs- und Übertragungstechnik gesichert verwendet wird, ist IT ein immer wichtigerer Teil des Kinobetriebs. Ebenso sind Kassensysteme, Signage-Systeme, Webseiten, Marketing und alle anderen Arten der Werbung immer abhängiger von einer perfekten IT.

Entdecke hier branchenrelevante Unternehmen für IT & Software

Genussmittel / Concession

Eines der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Themen im Kino sind die Concessions. Die Vertriebe für die Lebensmittel und Ausstattung der Kinotheken, wie Popcornmaschinen, Eis und Getränkesysteme erfordern viel Knowhow, um tausenden Kinogängern den Kinobesuch zu versüßen. Auch hier sind viele Bereiche aus der Logistik, dem Groß- und Außenhandel, sowie Vertrieb von Interesse.

Programmdisposition und Spielfilmabrechnung

Ohne Film kein Kino. Das richtige Programm ist der Garant für den Erfolg eines Kinos. Die Booking-Agenturen unterstützen mit Ihrer Expertise und Ihren jahrelangen Kontakten zu den Verleihern bei der bestmöglichen Programmgestaltung und den Konditionsverhandlungen.

Entdecke hier branchenrelevante Unternehmen für Programmdisposition

Werbemittel & Marketingagenturen

Jedes Kino lebt von der perfekten Inszenierung der Filme und deren Vermarktung. Die Werbemittelfirmen und Agenturen sorgen für den perfekten Einsatz und Gestaltung der verschiedenen Arten der Werbung. In diesem Segment sind Mediengestalter und PR Mitarbeiter bestens aufgehoben.

Entdecke hier branchenrelevante Unternehmen für Werbemittel

PR/Marketing-/Social Media- und Beratungsagenturen

Oftmals kann ein Kino oder ein Filmverleih nicht alle Aufgabengebiete alleine bewältigen und benötigt in bestimmten Themenbereichen wie Marketing, Pressearbeit, Social Media, oder auch Betriebswirtschaftslehre Beratung und Unterstützung. Hier gibt es viele Firmen, die sich auf die Kinobranche ausgerichtet haben.

Entdecke hier branchenrelevante Unternehmen für Marketing & PR

Marktforschung

Um seine verschiedenen Absatzkanäle und die bestmögliche Auswertung zu erhalten, wird die Branche von Marktforschungsunternehmen unterstützt. Datenanalytiker und Strategen sind in diesem Bereich besonders gefragt.

Entdecke hier branchenrelevante Unternehmen für Marktforschung

Filmstudios

Der wohl wichtigste Teil des Kinosegments ist die Erstellung der Filme. Das Film- und Produktionsstudio ist der Schmelztiegel der Kreativen und setzt deren Ideen in das magische Erlebnis um. Von der Beschäftigung der Schauspieler, Regisseure, Produzenten über die Audio- und Filmtechnik, bis hin zur Finanzierung des Films und allem anhängenden Bereiche findet man hier alle Arten der beruflichen Anforderungen.

Entdecke Jobs in der Filmproduktion:
https://www.startintomedia.de

Synchronisations-Studios

Während das Filmstudio sich um die Herstellung des Films kümmert, ist das Synchronisationsstudio verantwortlich für das „Dubbing“ in die verschiedenen Sprachen und Versionen.

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Filmausstattung

Die Filmausstattungsfirmen sorgen für den technischen Ablauf bei der Filmerstellung, wie den Effekten, Stunts, den Kostümen, Make-ups, sowie allen anderen oft unsichtbaren Aufgaben die einen Film erst möglich machen.

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Tonstudios

Neben dem berühmten Abby-road Studios gibt es zahlreiche Bearbeitungsstudios in denen mittlerweile neben den typischen Surround-Tonbearbeitungen auch spektakuläre Atmos- und andere immersive Tonformate entstehen.

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Post Produktion

Auch die Nachbearbeitung der Filme ist ein wichtiger Bestandteil der Filmherstellung.

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Content Delivery Provider

Filme, Werbung und Trailer müssen nach der Erstellung vom Studio über die verschiedenen Verleiher in die Kinos und Abspielstätten gelangen. Genau dafür gibt es Content Plattformen und Provider die über spezielle Glasfaserkabel, Satelliten oder per Festplatten den Content vervielfältigen und übermitteln.

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