Wir haben Jana Nastasi aus dem Forum Kino in Lahr während eines Präsenzseminars ihrer Weiterbildung Kauffrau / Kaufmann für Filmtheatermanagement in Wuppertal getroffen und uns mit ihr über Ihren bisherigen Werdegang und Ihre Liebe zum Kino unterhalten.
Stell dich doch kurz vor und sag uns: was hast du mit Kino zu tun?
Ich bin Jana, ich bin 33 Jahre alt und ich leite ein Kino.
Und wie genau sah dein bisheriger Berufsweg aus?
Ich habe mich in vielen Berufen ausprobiert, da war alles dabei, von der Inventur im Supermarkt bis hin zum Bestattungsinstitut. Aber irgendwie hat immer der Funke gefehlt.
Wie bist du dann im Kino gelandet?
Ich bin in der Stadt rumgelaufen, habe gesehen, dass ein Kino gebaut wird und habe dann entschieden, mich zu bewerben. Ich habe angefangen Popcorn zu machen und nach und nach wurde ich in immer mehr Bereichen eingearbeitet und habe verschiedene Tätigkeiten ausprobiert, bis ich dann irgendwann zur Theaterleitung befördert wurde.
Was begeistert dich an der Arbeit im Kino besonders?
Im Kino arbeiten bedeutet Kino machen und für mich ist das Schöne, das Besondere daran, mit welcher Freiheit ich Kino machen kann. Ich kann meine eigenen Ideen einbringen und kann die auch verwirklichen. Jede*r Mitarbeiter*in bringt sein oder ihr ganz eigenes Wesen mit und dadurch wird es auch nie langweilig.
»Besonders auf persönlicher Ebene kann ich einfach der Mensch sein, der ich bin und mich fasziniert die Diversität im Kino, sei es beim Publikum oder auch im Betrieb.«
Was war denn dein schönster Moment im Kino bisher?
An einem Tag, hatte ich bei einer Saalkontrolle ein sehr lustiges Erlebnis. Ich weiß nicht mehr was für ein Film lief, aber es lief gerade eine super traurige Szene und man hat wirklich die Atmosphäre im Saal gespürt. Die war total gedrückt und jeder hatte irgendwie einen Kloß im Hals. Es war super still, bis dann irgendjemand richtig herzhaft ins Taschentuch geschneuzt hat und der ganze Saal fing an zu lachen. Das sind die Momente im Kino, die es für mich einfach besonders machen, weil man teilt Emotionen miteinander, mit wildfremden Menschen. Es ist einfach ein Gemeinschaftsgefühl.
Welche 3 Eigenschaften machen dich perfekt für die Arbeit im Kino?
Meine Offenheit, mein Ehrgeiz und mein Durchhaltevermögen.
Aktuell machst du eine Weiterbildung zur Kauffrau für Filmtheatermanagement. Was hat dich denn dazu veranlasst, die Weiterbildung anzufangen?
Ich wollte die Branche näher und aus jedem Blickwinkel kennenlernen und noch tiefer eintauchen. Ich wollte besser werden in dem, was ich mache, aber vor allem wollte ich mich sicherer fühlen. Ich wollte wissen, dass das, was ich mache, auch gut ist für mich und keine Angst davor haben, auch mal was falsch zu machen.
Konntest du Inhalte, die bisher thematisiert wurden, schon in der Praxis anwenden?
Ja, auf jeden Fall. Ich kann mich selber und mein Team jetzt viel besser führen als davor. Ich hab ein viel besseres Verständnis für die Vorgänge im Kino und auch außerhalb und gerade in meinem lokalen Marketing bringt mir die Erfahrung, die ich hier mache sehr, sehr viel.
Du hast im Kino mit vielen verschiedenen Filmfiguren zu tun. Gibt’s denn eine Figur, mit der du dich persönlich identifizieren kannst?
Ja, Na klar, Harry Potter.
Zu jedem guten Film gehört auch ein guter Soundtrack. Welche Titel machen denn den Soundtrack deines Lebens aus?
Also einmal This is me aus The Greatest Showman und dann noch The Story von Brandy Carly.